Ich bin seit 2 Tagen Smartphone-Besitzerin…

und bin jetzt schon bereit für einen kurzen persönlichen Erfahrungsbericht. Man muss dazu sagen, dass ich bisher lediglich so ganz normale Handys bessesen habe, kein I-Phone oder I-Pod, nichts dergleichen. Mein Handy konnte Sms versenden und ich konnte telefonieren. Dieses Handy funktioniert auch nocht. Also warum eigentlich ein neues kaufen? Und dann vor allem noch das Neuste? Ehrliche Antwort: Man kommt sich langsam ein bisschen ausgegrenzt vor. Situation: Ich sitze mit einer Freundin abends beim Essen und wir quatschen ein bisschen. Sie ist Besitzerin eines Smartphones seit der ersten Stunde. Ich frage sie, was sie die ganze Zeit macht, weil sie das Teil nicht 2 Minuten liegen lässt. Sie antwortet: Ich plane den weiteren Abend mit Hilfe von WhatsApp. Habe mich dann erst mal aufklären lassen was das ist und wie das funktioniert. Und festgestellt, dass das ja doch ganz praktisch ist, gerade wenn man Kontakte in verschiedenen Ländern hat. Aber es kann auch echt nerven. Natürlich habe ich es nun auch installiert. Und habe mich gestern dabei ertappt wie ich keine 2 Minuten das Teil aus der Hand legen konnte. Man ist einfach fasziniert was so ein kleines Ding alles kann. Gebäude eingescannt und schon weiss man um was es sich handelt oder wird direkt auf die passende Homepage weitergeleitet.  Man googelt schnell etwas anstatt einfach mal kurz darüber nachzudenken. Man schreibt keine Sms mehr sondern „diktiert“ sie über die Sprachsteuerung. Man schiesst Fotos mit einer Kamera die besser ist als die normale Digitalkamera zu Hause. Man verknüpft die E-Mail Adresse mit dem Smartphone. Man lässt sich sogar an Termine erinnern. Aber so weit bin ich noch nicht. Ich bin immer noch sehr skeptisch und werde sicher nach der ersten Faszination wieder zu meinem normalen Handy-Verhalten zurückkehren. Denke ich….

Eine sehr positive Sache verbinde ich auf jeden Fall jetzt schon mit dem Smartphone. Als mein zukünftiger Mann und ich uns damals kennengelernt haben lief in unserer gemeinsamen Arbeitsstätte, eine Bar, immer ein Lied, das für uns ganz besonders war aber eigentlich sehr unbekannt. Wir haben nun beide über 3 Jahre versucht herauszufinden, wie es heisst. Ohne Erfolg. Bis Freitag. Meinem Freund fiel auf einmal eine Liedzeile mit Melodie ein und hat es dem Smartphone quasi vorgesungen. Und es hat es nach dieser einen Liedzeile erkannt. Wahnsinn! Danke Smartphone.

2 Artikel – 2 Wirkungen

Ich habe diese Woche zwei Artikel gelesen, die unterschiedlicher nicht sein könnten aber doch beide etwas mit IKT zu tun haben.

Am Mittwoch zeigten mir Schüler die Überschrift aus der 20 Minuten  „Sexting bringt Junge in Bredouille“ (20 Minuten vom 10. November 2011) und fragten mich, warum dies strafbar sein kann. So spontan konnte ich darauf keine Antwort geben, da für mich der Begriff neu war. Ich habe angefangen zu recherchieren. Dabei habe ich mir natürlich im Internet den Artikel nochmals angesehen (siehe Link) und habe über die Vielzahl an Kommentaren gestaunt. Ganze 96 Kommentare. Das Thema scheint also Mitteilungen hervorzurufen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die jedoch hauptsächlich die persönliche Ebene ansprechen. Die wenigsten scheinen über juristische Folgen Bescheid zu wissen. Keine Sorge, dies wird kein strafrechtlicher Aufsatz. Ich möchte dennoch kurz auf Art. 197 StGB hinweisen und nochmals klarstellen, dass sich die Jugendlichen in diesem Moment unter Umständen strafbar machen, ohne es zu wissen. Hinzu kommt, dass man laut Gesetz bis zum 14. Lebensjahr noch als Kind gilt. Ich möchte an dieser Stelle weder moralisch werden, noch Smartphones verteufeln, sondern diese Entwicklung einfach so stehen lassen.

Den zweiten Artikel haben ich aus dem Tages-Anzeiger vom 10. November 2011. Der Titel lautet „Wissenschaft mit Laienforschern“.  Experten der Universität Washington hatten ein biochemisches Problem zu lösen und fragten kurzerhand Computerspieler um Rat. Und siehe da, Problem gelöst. Interessant ist, wie es dazu gekommen ist.  Es ging darum mit ihrem Programm mit dem Namen „Foldit“, ein Protein in die beste und stabilste Form zu falten. Ziel ist es mit der gefundenen Form eventuell neue Medikamente zu entwickeln. Ma nennt dieses Verfahren „Crowdsourcing“. Es wird versucht eine Aufgabe zu lösen, indem man via Internet diese möglichst vielen Menschen zukommen lässt. Auf diese Weise können Laien auch noch zu Co-Autoren einer Studie werden und eventuell einen Beitrag zu neuen Forschungsergebnissen liefern. Eine neuartige Lösung wurde gefunden und die Ergebnisse werden nun Journal „Nature Structural & Molecular Biology“ veröffentlicht. Es ist faszinierend wie auf diese Art und Weise die Kenntnisse und Ideen vieler verschiedener Menschen genuntzt werden kann. Es ist quasi ein riesengrosser Kollegenkreis.